Wenn demnächst mal wieder Telefon und Internet in Stuttgart ausfallen

dann dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die allseits beliebte Bauträgerin Wüstenrot ihre Finger wieder mit im Spiel gehabt haben. Im Stuttgarter Westen ist der fast einwöchige Ausfall von Internet und Telefonie Anfang Juli noch in lebhafter Erinnerung von 7000 Betroffenen.

 

Doch Wüstenrot gibt sich nicht nur richtig Mühe, Telekom-Hauptleitungen zu durchbohren, nein, diese Betonheroen scheuen auch keinen Aufwand, um Telekom-Versorgungsschächte unter Wasser zu setzen. Am 10. August haben die Jungs von der Telekom gerade noch Schlimmeres verhindern können. Aber kaum war der nächste Regen gestern für heute angekündigt, da rissen unsere überaus begabten Beton-Bratzen sofort den Kanaldeckel vom Telekom-Versorgungsschacht. Auf dass der Schacht volllaufe und die Bürger im Stuttgarter Westen ihre Zeit nicht mit Telefonieren und Internetsurfen verplempern. "Ich bin ja schließlich auch nicht bei Twitter", begründet Wüstenrot-Prokurist Marc "Beton" Bosch die im Hause vorherrschende Glasfaser-Phobie.

Ich habe die Stadtverwaltung Stuttgart gebeten, hier doch mal endlich einzugreifen.

 

Mein Brief ans Ordnungamt vom heutigen Tage:

 

Einschreiben/Einwurf

 

Landeshauptstadt Stuttgart

 

Amt für öffentliche Ordnung

 

Straßenverkehrsbehörde

 

Eberhardstraße 35

 

70173 Stuttgart

 

 

 

 

 

Stuttgart, 15. August 2017

 

 

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

 

 

die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH nutzt als Bauherrin der Baustelle Hohe Straße 8+10/Leuschnerstraße 9 in Stuttgart den öffentlichen Fußweg und Teile der öffentlichen Straßenverkehrsfläche vor dem Haus Leuschner Straße 9.

 

 

 

Ich beantrage, die entsprechende Sondernutzungserlaubnis sofort zu entziehen.

 

 

 

 

 

Begründung:

 

 

 

Von der konkret ausgestalteten Nutzung geht eine Gefahr für die öffentliche und teilweise kritische Infrastruktur aus. Unter dem sondergenutzten Fußweg verläuft eine Hauptleitung der Deutschen Telekom AG, es befindet sich dort ein Versorgungsschacht.

 

 

 

Am 3. Juli 2017 wurde trotz mehrfach erfolgter Mahnungen an die Bauherrin direkt neben dem Versorgungsschacht auf der sondergenutzten Verkehrsfläche eine Bohrung niedergebracht. Dabei ist eine Hauptleitung der Telekom beschädigt worden. Dies hatte einen mehrtägigen Leitungsausfall zur Folge, wovon auch unser Korrespondentenbüro betroffen war. Der Leitungsausfall führte in der gesamten 27. Kalenderwoche zu einem kompletten Produktionsausfall in allen Sendeformen.

 

 

 

Am 9. und 10. August 2017 lag der Versorgungsschacht offen; der Schachtdeckel war entfernt worden. Aufgrund lang anhaltenden Regens bestand die Gefahr, dass der Versorgungsschacht voll Wasser läuft. Ein erneuter Leitungsausfall stand zu befürchten. Da die Bauherrin entsprechende Bitten, den Versorgungsschacht zu schließen, um Schäden zu vermeiden, ignorierte, haben wir die Deutsche Telekom AG über das in Bonn ansässige Vorstandsteam verständigt. Daraufhin wurde die unmittelbare Gefahr durch Abdecken des Versorgungsschachtes beseitigt.

 

 

 

 

Seit dem gestrigen Tage ist der Versorgungsschacht wieder geöffnet. Sollte Niederschlag einsetzen, wäre eine ähnliche Gefährdungssituation wie am 9. August 2017 gegeben.

 

 

 

Sie können sich denken, dass ich einen erneuten dadurch verursachten Leitungsausfall, der wiederum zu massiven Störungen bei den Hörfunk- und Fernsehproduktionen unseres Korrespondentenstudios führen würde, vermeiden will.

 

 

 

Die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH missachtet die ihr als Bauherrin obliegenden Sorgfaltspflichten in grober Weise. Um hier weitere Infrastrukturschäden zu vermeiden, ist die Sondernutzungserlaubnis zu entziehen.

 

 

 

Ich bitte um entsprechende Veranlassung und Benachrichtigung über die eingeleiteten Maßnahmen.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

gez peter welchering

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