Ich hatte im zu Ende gehenden Jahr die Möglichkeit, so intensiv wie noch nie zuvor am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf zu recherchieren, mit Forschern zu sprechen, mir zeigen und erklären zu lassen, wie dort geforscht, gemeinsam gearbeitet, gelebt und gedacht wird. Mit diesem Material durfte ich Beiträge produzieren, die wir wichtig sind. Doch in allen diesen Beiträgen habe ich eine Erfahrung nicht ausdrücken können, die mich seit dem Sommer 2015 intensiv bewegt. Um über diese Erfahrung zu schreiben, besser: um diese Erfahrung ins Wort zu bringen, brauche ich eine andere Darstellungsform, benötige ich lyrische Sprache. Dazu hatte ich über viele Monate nicht den Mut. Außerdem habe ich diese Art zu schreiben seit vielen Jahren vernachlässigt.
Am 24. Dezember 2015 habe ich meinen Blog um die Abteilung Lyrik erweitert und stelle "Erfahrung in Genf" als ersten Beitrag in diese Abteilung ein.
Erfahrung in Genf
Gleißendes Licht
unter der Erde
zuerst gefangen im Kupferrohr
dann zerlegt
in Einsen und Nullen
fortan aber für die Freie des Raumes
erschaffen
geteilt in Helles und Dunkles
aber angelegt in Eines
als Botschaft
Meinem Sohn Jan Eike zugedacht
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