Und die Zahl wurde Bild

Infografiken günstig im Web erstellen

 

Infografiken bieten viel: Sie machen aus Bleiwüsten flott layoutete Seiten. Sie geben dem Leser rasche Orientierung. Selbst hochkomplexe Zusammenhänge werden auf den ersten Blick klar. Der Nachteil: Infografiken gelten als teuer. Grafiker feilen oft stundenlang daran herum. Das können sich kleinere Redaktionen und Verlage gar nicht leisten. Für sie gibt es Hilfe aus dem Web: kostenlose oder sehr günstige Grafikdienste.

 

Je ausgefeilter die visuellen Elemente, desto besser der Beitrag. Infografiken sind deshalb ausgesprochen beliebt. Ganze Zahlenfriedhöfe lassen sich damit in ein Bild für den Leser umwandeln, der sich so schnell und gut informiert fühlt. Und seit Datenjournalismus vom bloßen Schlagwort zur journalistischen Metthode geworden ist, steigt der Bedarf an guten und pfiffigen Infografiken und Chart-Darstellungen enorm.

 

Web-Grafikdiensten, wie Infogram, Piktochart oder Easelly, helfen hier weiter. Sie bieten einen Service, mit denen auch ungeübte und im Bereich Grafik nicht gerade erfahrene Journalisten ansprechende Infografiken rasch erstellen können.

 

Alle drei Infografik-Webdienste bieten nicht nur kostenlose Templates, mit denen sich Prozessketten, Markterfolge, logische Beziehungen oder einfach nur prozentuale Verteilungen sehr einfach darstellen und zum Teil auch individualisieren lassen. Basischarts, wie zum Beispiel für Wachstumsprognosen oder Marktanteile, die sich als Balkendiagramm oder Tortengrafik darstellen lassen, kann der Web-Nutzer sogar komplett über die eigenen Eingabemasken der Webdienste verfertigen. Dazu ist keine weitere Softwareausstattung auf dem eigenen Rechner notwendig. Es lässt sich alles im Web-Browser erledigen.

 

Eine durchaus beachtliche Zahl an Vorlagen für Infografiken und Charts ist bereits im kostenlosen Angebot der Webdienste verfügbar, so zum Beispiel bei Infogram, der bei den Charts von der Balkengrafik über das Tortendiagramm, bis hin zu Linienverläufen, Flächendarstellungen alles im Angebot hat, was derzeit für Zahlendiagramme verlangt wird.

 

Bei den Infografiken bietet Infogramm ein Dutzend unterschiedliche Layouts, die meist eine Kombination von reinen Charts, Landkarten, Cockpit-Anzeigen, Wortfeldern und Kreisdiagrammen darstellen. Die Eingabemasken erlauben hier eine ebenso einfache Individualisierung und Anpassung der Layouts wie bei den Charts.

 

Infogram erfordert keine eigene Registrierung, sondern kann über den Twitter- oder Facebook-Account genutzt werden. Anfänger im Bereich Charterstellung und Infografik-Novizen sind hier sehr gut aufgehoben, weil die Bedienung ausgesprochen intuitiv angelegt ist und die Hilfemenues Zeugnis von einer ausgesprochen klug durchdachten Anwenderschnittstelle ablegen.

 

Auch für die Bedienung der Eingabemasken ist nicht viel Einarbeitungszeit erforderlich. Wer schon einmal mit einer Tabellenkalkulation gearbeitet hat, findet sich hier sofort zurecht. Wer bisher vor der Arbeit mit Tabellenkalkulationen zurückschreckte, wird behutsam in die Handhabung von tabellenähnlichen Eingabemasken für Charts eingeführt.

 

Infogram hat allerdings den Nachteil, dass die erstellen Charts oder Infografik-Seiten nicht einfach als Grafikdatei heruntergeladen werden können. Statt dessen stellt Infogram kleine Widgets, also Codes mit dem Grafikinhalt in einer Seitenbeschreibungssprache, zur Verfügung, die kopiert und in beliebige XML- oder HTML-Dateien eingebettet werden können.

 

Wem das nicht reicht, der kann zu einem kleinen Trick greifen und von seiner auf Infogram erstellten Grafik einfach einen Screenshot anfertigen, der dann in beliebigen Grafikformaten heruntergeladen und weiterverarbeitet werden kann. Das funktioniert zum Beispiel mit Programmen wie Paint Shop Pro sehr einfach und komfortabel.

 

Das Download hat der Web-Grafikdienst Piktochart besser gelöst. Die hier gefertigten Grafiken können im PNG-Format heruntergeladen werden. Piktochart kann über das Facebook- oder Google-plus-Konto genutzt werden, setzt also auch keine eigene Registrierung des Nutzers voraus.

 

Piktochart bietet mehr als 100 Templates zu unterschiedlichen Anwendungsgebieten, wie zum Beispiel Wissenschaft, Journalismus, Gesundheit, Unterhaltung oder Finanzwirtschaft. Die kostenlose Version bietet nur wenige Möglichkeiten für die Individualisierung. Doch für eine monatliche Gebühr von 29 US-Dollar lässt sich die Anzahl der Templates auf viele hundert mit erstaunlichen Individualisierungs-Features, eigenem Wasserzeichen und der Integrationsmöglichkeit eigener Bilder und Logos erweitern.

 

Fortgeschrittenes Grafikwissen setzt Easelly voraus. Dieser Webdienst akzeptiert auch keine Anmeldung über Social-Media-Accounts, sondern verlangt eine eigene Registrierung. Im Gegensatz zu Infogram und Piktochart erlaubt Easelly auch nicht den Import von Datenbasen aus Tabellenkalkulationen wie etwa Microsoft Excel als sogenannte CSV-Datei. Umfangreiche Datensätze müssen hier von Hand noch einmal eingegeben werden.

 

Die Bedienung der Eingabemasken für die unterschiedlichen Chart- und Grafikmodule ist komplizierter als bei Infogram, für Nutzer mit Erfahrungen in Sachen Tabellenkalkulation aber mit etwas Einarbeitung auch durchaus zu bewältigen. Easelly bietet erheblich mehr Vorlagen als Infogram oder Piktochart und erlaubt dem Anwender die stufenlose Vergrößerung bzw. Verkleinerung der von ihm erstellen Grafiken.

 


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