Problematische Interviews sicher ohne Autorisierung führen


Sieben Tipps für den Redaktionsalltag

 

 

  1. Das Interview unbedingt mitschneiden.
  2. Die Datei mit dem Interview-Mitschnitt sofort nach dem Interview mit einer Prüfsumme versehen abspeichern und auf CD brennen. Software zur Berechnung einer Prüfsumme gibt es auch als Freeware, wie z.B. Abylon Freehash
  3. Im Mitschnitt des Interviews muss unbedingt dokumentiert werden, dass der Gesprächspartner über den Audio-Mitschnitt informiert wurde. Das lässt sich sehr beiläufig während der „Aufwärmphase“ mit einem markigen Spruch erledigen, wie zum Beispiel: „Prima das Aufnahmegerät funktioniert heute ja mal ohne Störungen.“
  4. Wenn das Interviewmaterial stark bearbeitet wird, eventuell sogar sinnverändernde Eingriffe stattfinden, muss der Gesprächspartner diese nachträglichen Änderungen autorisieren. Deshalb empfiehlt es sich bei strittigen Interviews, mit der Schriftfassung eng am geführten Interview zu bleiben.
  5. Wenn das Interview verabredet wird, sollte eindeutig klargestellt werden: Für den Interviewtext ist nur der Journalist verantwortlich, bei ihm liegt die Entscheidung über konkrete Formulierungen.
  6. Wird eine Autorisierung benötigt, weil das Interview nachträglich doch noch sehr stark bearbeitet wurde, empfiehlt es sich, eine Frist für Einsprüche zu setzen. Lässt der Gesprächspartner diese Frist verstreichen, gilt der Text als autorisiert. Das lässt sich übrigens sehr sozial-verträglich formulieren.
  7. Vor jedem Interview schließen Journalist und Interviewpartner einen Vertrag, in der Regel mündlich. Die vor dem Interview getroffenen Vereinbarungen gelten. Es kann nicht schaden, diese Absprache in einer Mail, mit der der Interviewtermin bestätigt wird, auch noch einmal zusammenzufassen.

 

Noch mehr Sicherheit dafür lässt sich erlernen, und zwar in einem Training an der Journalistenakademie Stuttgart oder im Einzeltraining




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