Bürgermeister Allgaier und seine Amigos

Wie Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme von Amtsträgern auf besonders dreiste Weise funktioniert, lässt sich gerade vortrefflich im bayerischen Landtag zu München studieren. Insbesondere die schwarzen Brüder und Schwestern von der Christenunion haben krass hingelangt und mitgenommen, was eben ging.

 

Selbstbedienungsmentalität und der feste Wille, sich Staat und Gesellschaft zur fetten Beute zu machen, sind aber nicht auf Bayern beschränkt. Die Freunde der schwarzen Regierungskunst mühen sich da auch in anderen Bundesländern ohne Unterlass, es ihren bayerischen Brüdern und Schwestern gleichzutun, erreichen aber in dieser Disziplin nicht immer deren Meisterschaft.

 

Nicht dass sie skrupulöser wären, sie haben einfach andere mentale Voraussetzungen. In Bayern weiß jedes Dorfschulkind, dass die Christenunion ein Verein mit unterschiedlich verteilter Intelligenz ist. Das wiederum lässt sich am Ersten Bürgermeister des schwäbischen Kleinstädtchens Kornwestheim, dem Christunionisten Dietmar Allgaier, von seinen Parteifreunden auch gern „Didi-Darling“ genannt, weil er mit mentaler Schlichtheit aufzutreten weiß, und an seiner Chefin, Oberbürgermeisterin Ursula Keck, ob ihres Verhältnisses zur Meinungsfreiheit auch gern „die kleine Zensursula“ genannt, geradezu idealtypisch betrachten.

 

Die beiden schwäbisch-kleinkarierten Amtsträger treiben ihre Selbstbedienung und kommunale Amigo-Wirtschaft natürlich wesentlich schlichter als ihre bayerischen Gesinnungsfreunde – eben ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend. Aber: „Hund san’s scho“, würde der gemeine Christenunionist in Bayern zu den Kornwestheimer Amtsinhabern mit Selbstbedienungs- und Nepotismus-Hintergrund sagen.

 

Immerhin schiebt sich Frau Keck mal so eben 4800 Euro ins Handtäschle und deklariert das als Aufwandsentschädigung für einen Aufwand, den sie als Oberbürgermeisterin ohnehin zu treiben verpflichtet ist, nämlich den Vorsitz im Zweckverband Pattonville. Richtig, das ist der Zweckverband, in dem man so prima Geld verschwinden lassen kann.

 

Und auch Dietmar Allgaier, der CDU-Bürgermeister, fördert die Amigos seines Vereins für angewandte Vetternwirtschaft natürlich lediglich im Rahmen der ihm gegebenen Möglichkeiten, also beschränkt. Aber der unbedingte Wille zum Nepotismus ist bei ihm da.

 

So ist der Herr Erster Bürgermeister, auf welche Titel-Ansprache er großen Wert zu legen scheint, auch gleichzeitig Geschäftsführer der 100prozentigen kommunalen Tochtergesellschaft Techmoteum GmbH, die als Vermieterin von Büroräumen auftritt. Dort hat sich ein Hersteller von Lasermaschinen eingemietet, mit dessen Management Allgaier nicht nur so manche Weihnachtsfeier auf Kosten des Steuerzahlers durchzecht hat.

 

Solche Erlebnisse schweißen die Amigos zusammen. Und so kam unser Amigo-Spezialist Allgaier auf die Idee, die Stromkosten für Hausmessen im Techmoteum, auf denen besagter Hersteller energiefressende Lasersysteme ausstellt und zu Demonstrationszwecken natürlich auch betreibt, dem Allgemeinstrom zuzurechnen und auf alle Techmoteum-Mieter umzulegen. Die Sozialisierung von individuellen Kosten ist ja gewissermaßen ein Standardprogramm der Amigo-Spezis. Da kommen bei mehrtägigen Hausmessen mit mehreren der Stromfresser mit der Zeit einige tausend Euro zusammen. Und die kassiert Allgaier eben nicht von seinen Laser-Amigos, sondern von allen Mietern. Denn für ihn ist völlig klar: Stromkosten von einigen tausend Euro, die durch Lasersysteme verursacht werden, muss die Allgemeinheit tragen. Sonst wäre ja sein Amigo damit belastet. Und der könnte sich ob solcher Belastungen natürlich nicht erkenntlich zeigen, auf welche Weise auch immer.

 

So also sieht die schwäbisch-kleinkarierte Variante von Nepotismus und Selbstbedienungsmentalität aus. Man darf sie aber ob der engen individuellen Möglichkeiten des handelnden Personals nicht unterschätzen oder verharmlosen. Denn sie vergiften das Gemeinwesen – auch im schwäbisch-beschaulichen Kornwestheim.

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Kommentare: 3
  • #1

    Fritz (Samstag, 04 Mai 2013 19:53)

    Überrascht mich nicht, die langen einfach hemmungslos zu. Wählt sie ab!!!!

  • #2

    Walter (Sonntag, 05 Mai 2013 11:53)

    Genauso habe ich Keck und Allgaier erfahren - sehr gut getroffen

  • #3

    Hannes (Samstag, 25 Mai 2013 10:26)

    Heute in einer Woche soll die Ravensburger Kinderwelt in Kornwestheim eröffnet werden. Ein Eigenbetrieb der Stadt Kornwestheim, in den einige Millionen fließen, von denen die Besitzerin des Wette-Centers, das jahrelange Leerstände zu beklagen hatte, die Dietz AG profitiert und es profitiert Ravensburger, die die Kinderwelt auf Kosten der Stadt Kornwestheim berteiben und dabei noch eine prima Plattform für Ihren Verkauf bekommen. Allgaier mit seinen Ravensburger und Bensheimer Amigos grinst nicht umsonst voll zufrieden über den Deal. Sie solten mal recherchieren, ob und was für Keck und Allagier dabei rausspringt. Sie werden staunen!!!!!!!

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